Das Jahr 2024 war für die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente ein weiteres spannendes und ereignisreiches Jahr. Zahlreiche Veranstaltungen, Seminare und Projekte boten jungen Menschen, Fachkräften, sowie Unterstützer*innen aus Politik und Verwaltung vielfältige Möglichkeiten, Demokratie und politische Bildung aktiv zu erleben und zu gestalten.

Neben den diesjährig rund 400 direkt erreichten Teilnehmer*innen, wirken unsere Maßnahmen langfristig in die 12 Berliner Bezirke und in die kommunalen Beteiligungslandschaften. Nach mehr als drei Jahren Akademiearbeit in Berlin stellen wir daher zufrieden fest: Neben den im Jahr 2021 bereits etablierten Kinder- und Jugendparlamenten in Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg sowie der informelleren Jugendbeteiligungsrunde in Spandau, können heute junge Menschen auch in Neukölln und Marzahn-Hellersdorf in neu geschaffenen Gremien mitwirken. Auf den Weg hierzu machen sich aktuell die Bezirke Treptow-Köpenick, Mitte, Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Und auch in Lichtenberg und Steglitz-Zehlendorf wird kräftig über neue Konzepte der Kinder- und Jugendbeteiligung diskutiert. Wir freuen uns, dass wir daran in 2024 mitwirken konnten!

Hier ein Überblick über die wichtigsten Aktivitäten des Jahres:

Ein Highlight war der Jugendthementag in Friedrichshain-Kreuzberg, der viele junge Menschen zusammenbrachte, um über lokale Anliegen zu diskutieren und kreative Lösungen zu entwickeln. Für den Bezirk Pankow ermöglichten wir Schüler*innen von fast allen Grundschulen sich bei einer Kinderkonferenz über ihre Wünsche und ihre Beteiligungsmöglichkeiten vor Ort bewusst zu werden und bestärkt darin zu werden, ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Auch den Kinder- und Jugendbeteiligungskongress in Spandau konnte die Akademie umfassend finanziell unterstützen und mit inhaltlichen Angeboten erweitern.

Dank der Akademiemittel und ermöglicht durch die enge Kooperation mit den Kinder- und Jugendbüros der Bezirke konnten mehrere Seminarfahrten für das Kinder- und Jugendparlament aus Marzahn-Hellersdorf sowie für Initiativgruppen aus Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick und Mitte realisiert werden. Diese Fahrten boten den Teilnehmer*innen eine intensive Gelegenheit, sich abseits des Alltags besser kennenzulernen, ihr Wissen über kommunale Beteiligungsstrukturen zu schulen, Pläne für ihre Öffentlichkeitsarbeit zu schmieden und neue Netzwerke aufzubauen. Und nicht zuletzt: Die Planungen für neue Kinder- und Jugendgremien konnten vorankommen!

Für junge Engagierte organisierte die Akademie zudem mehrere Trainings zu den Aspekten „Rhetorische Strategien“ und „Schlagkräftig Argumentieren“, welche die Teilnehmer*innen in ihrer Fähigkeit, ihre Anliegen überzeugend zu vertreten stärken konnten. Die Akademie unterstützte zudem externe Angebote wie etwa die von Jugendlichen selbst gestaltete Jugenddemokratiekonferenz in Treptow-Köpenick mit einem Workshopbeitrag. Diese Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie das Organisationsteam eigenständig Demokratie erlebbar machen können.

Für Fachkräfte bot die Akademie in diesem Jahr Workshops zu Themen wie „Spiele in der politischen Bildung“ und „Diskussionsmethoden“ an. Diese Multiplikator*innenveranstaltungen förderten nicht nur den fachlichen Austausch, sondern lieferten auch praxisnahe Ansätze für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wie bisher, lud die Akademie auch wieder zwei Mal zum fachlichen Austausch ein, ein Fachkräftetreffen beleuchtete etwa die SINUS-Jugendstudie, und einem digitalen Auftakttreffen, das ein informelles Fachnetzwerk „Bezirkliche Interessenvertretungen junger Menschen in Berlin“ etablierte, setzte die Akademie Impulse für die Zusammenarbeit und Vernetzung von Fachkräften.

Um die Arbeit der Akademie weiterzutragen und weitere Zielgruppen zu erreichen, fanden Besuche bei Jugendhilfeausschüssen und Jugendstadträt*innen in verschiedenen Berliner Bezirken statt. Diese Begegnungen stärkten die direkte Kommunikation und eröffneten Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträger*innen auf kommunaler Ebene. Zwei sogenannte Perspektivenworkshops in Treptow-Köpenick und Friedrichshain-Kreuzberg brachten Politik, Verwaltung und Fachkräfte dann in einem eigenen Setting zusammen. Das Format ermöglichte einen konstruktiven Dialog über die Möglichkeiten und Chancen sowie konkreten Handlungsbedarfe zur Schaffung von Kinder- und Jugendgremien in den Bezirken. Weitere Workshops sind bereits für das kommende Jahr geplant. Ebenso wird die Akademie die Formate für Politik und Verwaltung um weitere Bausteine ausbauen.

Neben den Aktivitäten am Standort in Berlin waren wir auch auf den Vernetzungstreffen und beim Fachtag „Demokratie lernen durch Demokratie machen“ des Akademieprojekts in Trägerschaft des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e.V. auf Bundesebene präsent. So wirkte sie auch mit an einem Fachtag des Modellprojekts „Demokratie-Profis in Ausbildung! Politische Bildung mit Kindern“ mit einem anschließenden Workshoptag „Wir machen politische Bildung mit Kindern konkret!“. Nicht zuletzt hat die Akademie eine Folge der Online-Bildungsreihe „Kinder- und Jugendparlamente gut begleiten“ zur Frage „Findet ein Jugendgremium Themen – oder finden die Themen das Jugendgremium?“ mitgestaltet.

Das Jahr 2024 hat gezeigt, wie wichtig und wirkungsvoll kontinuierliche politische Bildung für die Förderung der Kinder- und Jugendbeteiligung ist. Dank der Verlängerung des Akademieprojekts bis Juni 2027 wird die Akademie in Berlin auch im kommenden Jahr mit Engagement daran arbeiten, auf diese Weise Kinder und Jugendliche in ihrer demokratischen Teilhabe zu stärken. Wir freuen uns darauf!

Zuletzt bedanken wir uns recht herzlich bei allen Kooperationspartner*innen, Teilnehmer*innen und Mitstreiter*innen für wirksame Kinder- und Jugendbeteiligung in Berlin und darüber hinaus. Besonderer Dank gilt unseren Fördergebern. Die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente ist ein Projekt des Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.